Es ist wieder mal so eine nüchterne Marketing-Erfahrung, die mich zunächst erstaunen lässt, ja fast schon mit einem Lächeln den Kopf schütteln lässt vor lauter Dummheit… jedoch dann macht es KLICK. Auch ich bin hier und da schon viel zu sehr in unserem permanenten Gewinn-Marketing-Strategie-Denken gefangen. Insofern tat eine Erfahrung wie die während der Ayurvedakur auf Sri Lanka mal wieder ganz gut und holt auf den Boden zurück.

Dieser Ort an der Südküste Sri Lankas ist einzigartig. Ja fast schon etwas magisch. Der Strand ist menschenleer bis auf ein paar Ausnahmen. Den Fischern, die jeden Morgen bis zum Sonnenaufgang ihre Beute einfangen. Es gibt sie hier nicht, die Beach Boys, die einem ständig und laut ihre Ketten, Massagen, Restauranttipps uns sonstige nette Dinge verkaufen wollen.

Sie ahnen vermutlich schon, worauf ich hinaus will.

Das Ayurveda Resort liegt an diesem Strand mit direktem Zugang zum Wasser. Der Strand ist öffentlich. Zwischen Resortanlage und dem Strand breitet sich ein unglaublich natürlich gewachsener und gleichzeitig sehr gut gepflegter tropischer Garten mit Palmen und vielen hiesigen Sträuchern und Bäumen aus. Einfach alles wie im Paradies. Mir scheint es zumindest so.

Doch irgendwas fehlt hier, sagen mir meine Gedanken. Doch was ist es?

Vor Buchung der Reise schaute ich mir im Internet die Website der Anlage und des Angebotes an. Überrascht, da diese Ayurveda-Einrichtung vielerseits hochgelobt wird, jedoch eine – und das ist in der Tat so – grottenschlechte Website hat. Auf gar keinen Fall ist sie „responsive“ (heißt, es ist anscheinend nicht relevant für die Betreiber, ob sie bei Google gut gelistet sind), sie ist nicht ansprechend und im Grunde das Gegenteil von einer Einladung zur sofortigen Buchung. Dennoch haben wir gebucht, weil auch in Spanien die besten Tapas Bars jene mit den dreckigsten Böden sind. Kennen Sie vielleicht. Sie sollten in Spanien ausgeräumte hübsche Bars mit glänzenden Böden meiden. Probieren Sie es mal aus.

Angekommen im Resort wird uns eine Infobroschüre über das Hotel, die Anwendungen sowie die Gepflogenheiten – näher gesagt die Dos & Donts – übergeben. Auch diese ist eher sehr streng informativ, denn einladend und Vorfreude stiftend auf einen tollen Aufenthalt gehalten.

Mal ganz abgesehen davon, dass ich mich hier in einem Ayurveda-Resort und nicht in einem Wellnesshotel befinde, wäre es doch aus jetziger Perspektive anders wünschenswert gewesen.

Doch alles macht hier Sinn so wie es ist! Und dies wird mir nach einem ausführlichen Gespräch mit den Eigentümern sehr klar.

Marketing kann das Geschäft ruinieren!

Marketing zieht oftmals ungewünscht die falschen Kunden an. Ist in diesem Falle definitiv nicht erwünscht. Empfehlungen laufen ganz von allein, wenn die Leistung stimmt. Und gute Kunden bringen weitere gute Kunden durch Empfehlungen. Es läuft alles darauf hinaus, dass die Kunden so vital und aufgebaut nach Hause kommen, dass sie auf ihren zustand nach der Pancharkarma-Kur angesprochen werden.

Es muss nicht immer die TOP gestaltete Website sein, um erfolgreich zu sein.  Hier und da darf es dies sogar in manchen Fällen gar nicht. Die Betreiber des Resorts haben sich sehr viele Gedanken gemacht, warum sie ihre Website genauso belassen, wie sie ist. Sie dient dem Interessenten vollumfänglich mit allen für ihn relevanten Informationen, sie schickt ihn jedoch nicht auf eine gedankliche Reise des „vorab Erlebens“ eines Urlaubes, so wie es andere Hochglanzresorts tun. Ach übrigens, kennen Sie diese Hotelwebseiten mit den supertollen Bildern drauf und wenn Sie ankommen stellen Sie fest, dass Vieles gar nicht wirklich so aussieht wie im Foto auf der Website gezeigt?

FAZIT: Bleiben Sie authentisch und rennen Sie nicht jedem Trend und jeder Empfehlung Ihres Marketingberaters hinterher. Wichtig ist es am Ende zu wissen, welche Kunden Sie genau wollen und wie bzw. warum Sie genau diese erreichen.

Dabei helfe ich Ihnen. In diesem Sinne viel Spaß mit Ihrem Marketing!